Flüchtlinge auf der Bühne

Was erleben Flüchtlinge auf ihrem schwierigen Weg nach Europa? Mit welchen Ängsten sind sie konfrontiert und was gibt ihnen Hoffnung? Die Theatergruppe ‹Niemandsland› beschäftigt sich in einem neuen Theaterprojekt mit diesen Fragen. Das Spezielle daran: Unter den Schauspielern sind auch Flüchtlinge, die ihre persönlichen Geschichten auf der Bühne verarbeiten.

REPORTAGE
Mavi Behramoglu

‹This is not my story›. Das ist nicht meine Geschichte. So lautet der Name des neuen Theaterstücks der Gruppe ‹Niemandsland›. Ihre Geschichte haben sich die Flüchtlinge nämlich nicht selber ausgesucht. Schliesslich verlässt keiner gerne seine Heimat, und keiner steigt freiwillig in ein überfülltes Boot, auf dem Weg in eine unsichere Zukunft. Seit der Krise im Nahen Osten leben in Basel viel mehr Menschen aus den arabischsprechenden Regionen, einige von ihnen als anerkannte Flüchtlinge, vorläufig Aufgenommene oder im Asylverfahren. ‹This is not my story› erzählt die Geschichte von Samir, einem jungen Mann, der aus Syrien in die Schweiz geflüchtet ist.

Realität vermischt sich mit Fiktion

Seit mehreren Monaten führt die Theatergruppe ‹Niemandsland› Improvisationen, mit Episoden aus den Erzählungen von Flüchtlingen. Nun hat die Gruppe entschieden, eine der Geschichten auf die Bühne zu bringen. Sie ist nicht real, die Lebensgeschichten der Flüchtlinge mischen sich hier mit fiktiven Elementen, um die Themen dramaturgisch besser darzustellen.

Trennung, Trauer, Hoffnung

Das Stück soll die unterschiedlichen Aspekte der Fluchterfahrung darstellen. Die Trennung von der Familie, die Angst vor den Gefahren der Flucht, die Identitätskrise aber auch die Hoffnung auf ein neues Leben. Damit will die Theatergruppe ‹Niemandsland› eine Nähe zwischen dem Publikum und den Flüchtlingen schaffen und so zu einem Abbau von Vorurteilen beitragen.
‹This is not my story› – Samstag, 4. Juni 2016, 19:00 Uhr, und Sonntag, 5. Juni 2016, 18:00 Uhr im Begegnungszentrum Union.